Mittwoch, 8. April 1998

der Green Canyon




Hin grinst immer

Der Guide mit dem wir eine Dschungle-Tour machen wollten, erzählte uns gestern Abend, daß er eine andere Tour heute vorhatte zum Green Canyon. Netterweise stimmten wir zu, auch zum Green Canyon zu gehen. Sein Name ist "Hin" oder so ähnlich. Die Tour fing beschissen an, wurde dann aber doch ganz nett. Wir fuhren zusammen mit einem superreichen Indonesischen Paar. Er konnte super Englisch und man kann sagen, er hat die Welt schon gesehen. Amiland, London, Japan, Singapur. Für Indonesier schon weit rumgekommen.

Skizze von Stromschnellen im Green Canyon
Erst klapperten wir einige Fabriken ab. Ich war super gelangweilt. Aber der Green Canyon war cool. Erst gab es eine Bootsfahrt, kannste jedem über 60 zutrauen. Köm staunte, ich fand es scheiße. Dann stiegen wir aus, und es ging schwimmend, kletternd weiter. Es war ein richtiges Abenteuer den versprochenen Wasserfall zu sehen. Der Fluß war reißend, stellenweise Wildwasser 5-6. Wir hangelten uns von Stein zu Stein, kletterten an den Seiten lang und sprangen ins Wasser, wo die Strömung so stark war, daß sie dich hätte umbringen können. Wir waren ein Trupp von 8 Leuten. Unser Guide, der Indonesier, zwei alte Deutsche (Lob an die über 50 jährigen) und zwei junge Franzosen. Ich war mal wieder das einzige Mädel. Richtig gebangt habe ich an dieser Stelle: Das Wasser sah so wüst aus. Dort haben uns die beiden Deutschen verlassen. Die Vernunft der Alten sagte: "Dort kommst Du nicht lebend an." Ich lebe noch. Hin entpuppte sich als lustiger und interessanter Typ. Erster Kiffer, den ich getroffen habe. 

zwei Hauptverkehrsadernman beachte die Farbe des Wassersim Green Canyon

Vom Green Canyon gings an den Strand fressen. Lecker Fisch gefuttert, den Köm mir gnädigerweise zu 3/4 überlassen hat. Warum bestellt er auch Fisch, wenn er keinen mag? Dort mußte ich mich mal wieder darüber unterhalten, daß Männer eben nicht den Frauen in allem überlegen sind. Scheiß Macho. Hab tatkräftige Unterstützung von einer Holländerin bekommen, die - das stellte sich später raus - mit einem Indonesier verheiratet ist. Sowieso haben wir hier schon so einige Weiße getroffen, die schon länger in Indonesien wohnen. Heute Abend haben wir dann noch einige Bier gesoffen. Sind beide schon ganz schön angetüddelt, von ein-einhalb Liter Bier. Ich glaub' das macht das Wetter! Tja, Abends ist hier ganz schön tote Hose. Das einzige was bleibt ist nach der Dunkelheit pennen zu gehen. Also "Gute Nacht!"

Noch immer Mittwoch 8.4.

Geschlafen hat nur der Köm. Ich bin Abends noch an den Strand gegangen und hab mir das Geheule der Indonesier beim Gitarrenspiel angehört. War lustig, nur ist es hart, sich die Bengels hier vom Leibe zu halten, besonders, wenn Köm außer Reichweite ist.

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